GESCHICHTSTRÄCHTIG & BESTÄNDIG

Zechengeschichte

Die in Oberhausen an der Solbadstraße gelegene Zeche Alstaden wurde 1859 in Betrieb genommen und war bis zur Stilllegung im Jahr 1972 ein Steinkohlen-Bergwerk. Das Gelände von Schacht 1 befindet sich gegenüber des Ruhrparks an der Solbadstraße im südlichen Stadtgebiet von Oberhausen; hier sind noch der ehemalige Pferdestall und das Maschinenhaus erhalten.

Geschichte der Zeche Alstaden

Nachdem 1851 in Alstaden erstmals Kohle gefunden wurde, gründete Albert de Gruyter mit belgischen Investoren 1855 die „Mülheimer Bergbau-Kommanditgesellschaft Albert de Gruyter & Co“ und man begann mit den Teufarbeiten, die sich – nicht zuletzt aufgrund von Wassereinbrüchen durch die nahegelegene Ruhr – bis 1859 hingezogen, als die Zeche die erste Kohle förderte. Im gleichen Jahr wurde eine Kohlenbahn errichtet, auf der von Pferden gezogene Loren die Kohle zu einer Verladestelle an der Ruhr brachten. 

Solbad

Bei der Abteilung von Schacht 1 wurden 1855 unterirdische salzhaltige Wasserläufe, Relikte eines urzeitlichen Meeres entdeckt. Schnell erkannten Bergknappen die wohltuende und heilende Wirkung des Wassers und direkt auf dem Zechengelände entstand ein provisorisches Solbad, in dessen Genuss zuerst die Kinder der Bergleute kamen. 1889 wurde das Kindersolbad eröffnet; die Zahl der im Solbad in den Räumen der „Gesellschaft Erholung“ über mehrere Wochen behandelten Kinder stieg rasch an und erreichte im Jahr 1908 567 Kinderpatienten. Wegen der sehr beengten Lage des Alstadener Solbades und den begrenzten Möglichkeiten, entschloss man sich, das Solbad 1909 nach Speldorf-Raffelberg zu verlegen.

Alstaden 1

Die Zeche wurde unter dem Namen Swalmius, dem Mädchennamen der Frau des Zechengründers, betrieben und dann 1859 in Alstaden 1 umbenannt. Im Jahr 1870 wurde ein Kilometer westlich von Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft. Da insbesondere Schacht 1 durch Wassereinbrüche immer wieder im Betrieb beeinträchtigt wurde, baute man Schacht 2 zur zentralen Förderanlage aus.

1904 wurde Schacht 1 für die Förderung stillgelegt und nur noch als Wetterschacht genutzt. 

Die Zeche Alstaden war wegen der ausschließlichen Förderung von Anthrazitkohle und des Betriebes einer Brikettfabrik als Hausbrandzeche spezialisiert. Daher überlebte sie die Kohlekrise der 1950er und 1960er Jahre. Eine Neueinschätzung des künftigen Absatzes von Hausbrandkohle führte zum Stilllegungsbeschluss für die Zeche Alstaden: 1965 wird Schacht 1 abgeworfen und verfüllt. Ende 1972 wird der restliche Betrieb auf der Zeche Alstaden eingestellt.